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Philosophie

Tanzen ist mein Ventil

Ende 2012 ergab sich eine Zusammenarbeit zwischen drei meiner SchülerInnen vom Hochschulsport der Uni Kassel, zwei Breakern aus Kassel und Umgebung und mir. Ich choreographierte die Show, mit der wir mehrmals in verschiedenen Kontexten auftreten durften (z.B. in einem Theaterstück oder auf Geburtstagen), die einen durchaus positiven Anklang fand. Diese Erfahrung hat mich dazu animiert eine Tanzcrew zu gründen.

Bei der Namensgebung habe ich nach einem Namen gesucht, der es am besten auf den Punkt bringen sollte, was für mich das Tanzen bedeutet und was ich mit einer Crew grundsätzlich erreichen möchte. Zudem sollten sich meine Crewmitglieder ebenfalls mit dem Namen identifizieren können, um auf einen gemeinsamen Nenner zu gelangen, der es mir ermöglichen sollte ein Konzept für uns alle zu entwickeln. Der Name sollte daher persönlich und zugleich übertragbar sein und mir nahestehen. Dies ließ sich nicht mit einem englischen Namen vereinbaren, weshalb ich mich für einen deutschen Namen lateinischer Herkunft entschloss.

Tanzen ist (m)ein Ventil. Es ist ein (Aus)weg für mich das, was ich in einer anderen Kommunikationsform/Ausdrucksweise womöglich niemals tun könnte, ausdrücken zu können. Es ist für mich auch eine Befreiungsmöglichkeit das, was sich auf der Seele über die Zeit angestaut und mich daher belastet hat, loswerden zu können, ohne dabei jeman-dem Schaden zuzufügen. Es ist ein Umwandlungs- und Reinigungsprozess und damit einhergehend auch eine Gewaltprävention in einem bzw. ein Weg, der zum äußeren Frieden durch den inneren Frieden führt.

Mit dem Tanzen konnte ich tatsächlich immer die Luft raus lassen… Eine Notwendigkeit, wenn man unter Druck steht. Bis auch das Tanzen mir eines Tages dafür nicht mehr ausreichte. Später entdeckte ich für mich noch das Rappen und das Singen. Sie halfen mir zusätzlich gewisse Dinge/Erlebnisse in meinem Leben zu verarbeiten. Auch das Auf-gehen in anderen Kunstformen – wie auch im Tennis – gab mir die Kraft/Entfaltungs-möglichkeiten und steigerte mein Selbstwertgefühl.

So wurde das Tanzen als Ventil durch weitere Ausdrucksformen, die gleichermaßen als Ventil benutzt werden konnten, ergänzt. Unter dieser neuen Perspektive kristallisierte sich ein neuer Gedanke heraus, der das Fundament für das Wirken der Crew legen und als Wegweiser dienen sollte. Es gilt die „Treibstoffe“ aller Crewteilnehmer kontrolliert durch unsere persönlichen Ventile in unsere Arbeit, in ein dynamisches Netzwerk, einfließen zu lassen und mithilfe dieser Ventile das gemeinsame „Triebwerk“ in Gang zu bringen (s. Aktuell). Das Tanzen entpuppte sich als ein Anfang